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  • Ulf Bietz

INDEF


Input Deficiency


Der Mangel an Input (oder seine inkorrekte Verarbeitung im Binding Prozess) ist ein Hauptansatz vieler neurofunktioneller Techniken. Dieses Input Defizit ist meistens propriozeptiver Art, aber nicht ausschließlich.


Um eine Situation optimal einzuschätzen, bündelt unser Gehirn eine ganze Reihe von Informationen zu einem bewußten Ereignis (Binding). Je reicher und präziser diese Summe von Informationen ist und je optimaler der Binding Prozess funktioniert, um so besser kann unser System auf eine Situation reagieren. Dieses Prinzip ist nicht nur einleuchtend, sondern so effektiv, dass es mittlerweile in der Sportwelt integraler Bestandteil des professionellen Coaching ist.


Durch gezieltes propriozeptives Training optimiert sich der Bewegungsablauf, die Performance wird gesteigert und die Verletzungsgefahr reduziert. Klingt einfach, ist es prinzipiell auch.


Wie benutzen wir dieses Prinzip in der Neurobionomy? Es wird entweder der ganze Körper, ein isoliertes Gelenk oder eine Muskelkette auf seine Funktion getestet. Mangelnde Muskelkontrolle, Kraftverlust, Bewegungseinschränkung oder Gleichgewichtsprobleme sind einige der klassischen Manifestationen bei eingeschränkten Funktionen.


Um herauszufinden, ob es sich um ein INDEF handelt, wird der gleiche Test erneut durchgeführt, direkt nachdem zusätzliche (meistens propriozeptive) Reize gesetzt wurden. Ist das Gleichgewicht, die Beweglichkeit oder die Muskelkontrolle verbessert, geht man davon aus, dass offensichtlich zusätzlicher Input benötigt wird, um dem ZNS zu ermöglich auf eine Situation (den funktionellen Test) angepasster zu reagieren. Und auch hier gilt : klingt einfach, ist es prinzipiell auch.


Die Arbeit der Neurobionomy ist herauszufinden welche Reize fehlen, warum diese fehlen und dem System diese Reize wieder zu liefern, ohne dass der Patient diese permanent bewußt stimulieren muss. Das erfolgt entweder durch eine Optimierung des Senders (propriozeptive Leitbahnen) oder des Empfängers (Binding Prozess) oder beider. Klingt nicht mehr so einfach, ist es auch nicht.

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