Interozeption
Hier handelt es sich ebenfalls um Körperinformationen, die zum zentralen Nervensystem gesandt werden. Entgegen der Propriozeption die hauptsächlich den Bewegungsapparat betrifft, sind es hier die "internen" Informationen, die im Vordergrund stehen. Dazu gehören Input der Organe, des Hormonhaushaltes, des Immunsystems, der viszeralen Faszien usw.
In der Gesamtsumme der Informationen, die unser Gehirn verarbeitet, um die möglichst optimale Simulation zu erreichen, spielen diese ebenso eine Rolle wie die Propriozeption. Besonders interessant an der Interozeption ist jedoch über welche Wege sie Input an das ZNS weiterleitet. Diese erklären unter anderem das subtile Zusammenspiel mit unseren Emotionen.
Exterozeption
Schließlich bleibt noch die Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen aus unserer Umwelt. Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und der Tastsinn. Auch hier (einige Therapeuten meinen sogar “vor allem hier“) kann fehlerhafter Input vorliegen, der die Gesamtinterpretation der Situation entscheidend beeinflussen kann. Visuelle Reize, die eine irrtümliche Interpretation einer Situation hervorrufen, sind mit großer Sicherheit jedem von uns schon begegnet.
Ziel der Neurobionomy
ist in jedem dieser Bereiche (Prorpriozeption, Interozeption, Exterozeption) eventuelle Störfaktoren (zu wenig oder fehlerhafte Informationen) zu identifizieren. Dieses geschieht über eine Reihe von Tests, die jeweils Stabilität und Mobilität des Patienten einschätzen. Mit Hilfe von spezifischen Reizen wird getestet, ob sich diese Parameter (und natürlich die Bewegungseinschränkung oder der Schmerz der Patientin) verändern. Anschließend wird die Ursache für die Störungen gesucht und behandelt. Funktioniert das immer ? Nein. Aber oft.
Ein wesentlicher Aspekt der Neurobionomy ist die Mitarbeit der Patienten : vor allem im Bereich der sensomotorischen Amnesie reicht es natürlich nicht, einmal die “richtigen“ Informationen wieder herzustellen. Deshalb werden den Patienten gezielte Übungen gezeigt, die ihnen ermöglichen, die neuen Bewegungsabläufe aufrecht zu erhalten.
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